Dienstag, 20. Februar 2007

Eins, zwei, Chai


Wie fängt man da denn am Besten an?! Ich denke mal am Anfang: Aaaalso am Anfang gab es erst einmal sehr lang nichts. Oh ich glaube, dass das ein bisschen zu weit vorgespuhlt. Also fangen wir doch am besten beim letzten Samstag an, das ist das Beste. Wie schon einmal erwähnt (halt am Samstag) war es ein Wetterchen zu darniederknien. Und mein kleines Herz sprang vor Freude auf und ab. Leider mußte ich ja arbeiten, also war nichts mit rausgehen oder Sonne genießen. Macht Frau halt das Beste daraus. Und was soll ich sagen - ich hab das Beste draus gemacht.
Es war ungefähr 14 Uhr würde ich im Nachhinein gefühlt sagen, als 3 UDK-Studies bei mir in den Druck stiefelten. Die eine, Marke Papa zahlt mir viel (aber nicht minder nett) kannte ich schon, die anderen waren mir bis dato unbekannt. Der eine war unscheinbar und nicht weiter bemerkenswert. Aber der "Redner", nennen wir ihn mal so, fiel mir auf. Nicht weil er redete, nein, weil er einen verdammt durchdringenden, kaum von mir ablassenden Blick hatte. Braun wie flüssige Schokolade schienen mir seine Augen und sie schienen mich nicht nur anzuschauen, nein sie schienen mich langsam und bedingungslos zu umschmeicheln, mit mir Dinge zu machen, die nur Augen können und von denen Hände manchmal nur träumen. Auf Grund dieser Augen, verrechnete ich mich am laufenden Band - Errötung war das Ergebnis - "Oh hoffentlich merkt er mir das jetzt nicht an!". Aber diese Augen stierten weiter. Nachdem der Auftrag (er meinte im Nachhein es war eine gute Stunde?!) getan war, meinte ich: "Puh das war jetzt eine wirklich schwere Geburt - eine Steißgeburt" - "Ja, ich brauche jetzt, glaube ich, erstmal einen Kaffee!" grinste das Schokoauge. Zwinkernd antwortete ich, dass ich ja lieber einen Chai jetzt hätte. Nachdem wir noch mehr miteinander geflirtet hatten, ging ich dann am Samstag nach Hause, er kam natürlich weder am Samstag noch am Sonntag vorbei und brachte mir einen Chai - c'est la vie.
Heute sprang ich dann zur Arbeit und sah einen Zettel auf seinem Auftrag: "Tina mach den mal noch nicht Herr Horwitz (so sein Name) meldet sich nochmals bei dir!" "Ach tut das Herr Horwitz, na da bin ich ja mal gespannt" dachte ich so bei mir, legte den Auftrag zur Seite. Herr Horwitz kam gegen 19 Uhr, samt Schokoaugen. Ich ließ ihn warten, aber ich bemerkte, dass er mich beobachtete, ich schaute nicht auf (warum sollte ich auch), auch dieser Mann hat warten gelernt, egal ob er nun vergeben, verheiratet oder mit Kind ist, auf mich hat jeder Mann zu warten (ausser mein Chef, denn der ist mein Chef und entzieht sich somit jedem Geschlecht). Ich instruierte die Weiterverarbeitung, was mit meinem Auftrag geschehen sollte, und schlich, leise vor mich hin lächelnd, rytmisch mein Hinterteil schwingend die Treppe zum Mann mit den wohl kalorienreichsten Augen, die ich sonst neben die von Thomas kenne je gesehen habe, herauf. "Dein Chai wird kalt!" wurde ich begrüßt. Mein Lächeln breitete sich je bei diesen Worten zu ein verschüchtertes aber breites Grinsen aus: "Oh das ist ja so lieb!" Und ich wäre ihm so gern um den Hals gesprungen, nicht weil, ich mich halsbrecherisch in ihn verliebt hätte, nein eigentlich weil ich wissen wollte, was die Hände zu solchen Augen machen. Weil ich wissen möchte, ob Augen, die so viel versprechen auch halten, was sie schreien, denn seine Augen schreien, die sprechen nicht mehr.
Wie ich vermutet hatte, gründen seine Wurzeln in jüdischen Vorfahren. Sein Zweitname ist Samuel und wie ich später feststellen durfte hat er keine Ische an der Backe, sondern ne männliche Trulla, zu der ich ja liebend gern mal gehen würde, um sie zu fragen, ob ich mir die Schokorute des Chaispenders für eine kleine Rühraktion in meinem Chaitee ausborgen könnte. Nachdem ich ihn dann irgendwie noch 2 oder sogar 3 mal wegen des verwegenen Auftrags (und es ist ganz und gar seine Schuld, wenn ich mich nicht konzentrieren kann) anrufen mußte, merkte er sich (aus Not von Stift und Zettel) auch meine Nummer, denn ich bekam Punkt 0 Uhr eine SMS, von wegen schönen Feierabend. AHA-SOSO?!? Doof nur, dass ich mir am besten beim Posterschneiden ein Mantra sagen muß: "Nein ich liebe Thomas, und er ist der Einzige, ich will niemanden anderen zum Umrühren und Kaltpustens meines Chais - Nein, nein, nein!" Warum ist das eigentlich so, dass es bei manchen Leute so knistern muß. Fakt ist, dass ich mich ein wenig öfter von diesen Augen berühren lassen will. So sagte ich ihm auch: "Du am liebsten würde ich ein sehr scharfes Skalpell nehmen, dir deine Augen aus dem Kopf schneiden, sie in ein Glas tuen und sie so aufstellen, dass sie mich immer beobachten könnten!" Er war sichtlich, naja oder besser hörbar, denn es war am Telefon, berührt. Sagte ich so etwas Thomas, würde er nur kichern. Ist das seine Art seine Berührung durch so etwas auszudrücken? Fakt ist, dass es einfach wäre Joel zu teasen und ein bisschen zu verführen nur so, die Frage ist, wohin das führt. Fremdgehen führt meist zu einem dicken Kopf ähnlich wie Alk. Tricky. We ll see.

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